Ende der Home-Office-Pflicht

Am 20. März erlöscht die coronabedingte verpflichtende Home Office-Regel für Unternehmen. Betriebe können nun frei entscheiden, ob sie beim Homeoffice bleiben, flexible Arbeitsmodelle anbieten oder ihre Mitarbeitenden zur Büropräsenz verpflichten. Ein paar Vorschläge:

Neue Modelle ausprobieren
  Bitte nicht mit dem Verordnungsknüppel irgendwas durchsetzen! Unterschiedliche Kombinationen von remote und in Präsenz arbeiten lieber in Ruhe ausprobieren, Erfahrungen sammeln, mit den betroffenen Mitarbeitenden darüber diskutieren. Dann erst Regularien festlegen.

Zusammenarbeit organisieren
  Die Menschen kommen bestimmt nicht deshalb in die Firma zurück, um dort alleine zu arbeiten. Unternehmen leben von Zusammenarbeit. Diese zu organisieren, überall dort wo sie erforderlich ist aber nicht von selber stattfindet, ist immer noch wichtige Führungsaufgabe. Gemeinsamkeit in der Arbeit wieder erleben, jenseits der teams-Sessions jeder allein vor seinem Bildschirm. Schauen, wie sich das einpendelt, bevor die ganze Arbeitsumgebung umgebaut wird.

Führungsstil ändern
  Nicht mit Verpflichtungen und Vorschriften arbeiten. Lieber gemeinsam herausfinden, in welchen Phasen der Arbeit es gut ist, wenn alle zusammen sind. Klarheit finden, wo man ohne Beschädigung der Produktivität auch alleine arbeiten kann. Und herausfinden, was es braucht, um auch einmal mit hoher Konzentration arbeiten zu können.

Die Technik nicht vergessen
  Wenn man hybride Arbeitsformen ausprobieren will, muss man sich auf eine dafür geeignete Technik verlassen können, große Bildschirme z.B. an Orten, an denen man sich gemeinsam trifft, vernünftige Akustik statt quäkender Telefonspinnen usw. Und das Equipment der nicht in der Firma Anwesenden befindet sich bitte auch auf dem Stand der Technik.

Übergreifende Erfahrungen organisieren
  Es nützt wenig, wenn es nur ein paar clevere Teams gibt, die das hybride Arbeiten für sich gut hingekriegt haben. Das Unternehmen braucht organisationsübergreifende Lernprozesse. Für die ganze Firma brauchbare Lösungen fallen nicht vom Himmel, sie müssen organisiert werden. Wenn das Top-Management die Initiative nicht ergreift, muss es halt angeschoben werden.

Klar also, dass eine Menge zu tun ist. Das meiste davon hat nichts mit dem Verhalten der Beteiligten zu tun und den mühsamen bis gequälten Versuchen, dieses Verhalten zu verändern, sondern betrifft die Rahmenbedingungen des Unternehmens. Sie zu verändern und an die Erfordernisse der neuen Zeit anzupassen ist Managementaufgabe.

 

Karl Schmitz 27.2 2022